Als Linda Beller veröffentliche ich im Selfpublishing die YA Fantasyreihe "Der Rand der Welt" mit bisher drei Büchern. Als Karin Koch veröffentliche ich beim renommierten Peter Hammer Verlag seit vielen Jahren Kinder- und Jugendbücher. Meine Figuren und Geschichten speisen sich zu einem nicht geringen Teil aus meinem Hauptberuf Physiotherapeutin.
Was reizt dich am meisten an deinem Genre?
Mich reizt am meisten die Freiheit, die damit einhergeht, Geschichten im Fantasy-Bereich zu erfinden. Innerhalb logisch nachvollziehbarer Grenzen kann die Fantasie frei fließen, ganze Welten mit eigenen Gesetzmäßigkeiten dürfen entwickelt werden, ganz neue Gattungen (in meinem Fall die Gagint) erblicken das Licht der magischen Welten. Ich mag es auch sehr, mit genretypischen Klischees zu brechen. So finden ein Einhorn mit Blähungen, eine aufsässige plus-size Prinzessin, eine spottlustige Unke als Schutztier und ein kleinwüchsiger, queerer Drachenreiter ihre Plätze in meinen Welten.
Mit welcher Autorin oder welchem Autor (tot oder lebendig) würdest du dich gern mal bei einem guten Abendessen austauschen und was würdest du ihn oder sie als Erstes fragen?
Ich würde gerne einmal Käsespätzle für John Irving kochen und ihn an meinem alten Küchentisch fragen, wie er es schafft, seine dicken Wälzer von hinten nach vorn zu schreiben. Dieser Mann beginnt seine Geschichten mit dem letzten Kapitel und schreibt sich dann nach und nach zum ersten Satz.
An welchem Ort schreibst du am liebsten? Und was war der merkwürdigste Ort, an dem du je geschrieben hast?
Am liebsten schreibe ich in meinem Freiluftsofa auf der Terrasse, das ich mir aus einer alten Badewanne gebaut habe. Der merkwürdigste Ort war sicher in meinem Zelt bei Regen auf einer Radtour in Schweden.
Welche Figur aus deinen Büchern würdest du warum mit zur Ausstellerparty der BUCHBERLIN nehmen und welchen Karaoke-Song würdet ihr gemeinsam singen?
Das wäre auf alle Fälle die sperrige, unberechenbare Wyk-Kämpferin Rouscha, die mir erst meine Buchkisten zum Stand schleppen und dort die Besucher mit ihrem lauten Gehabe anlocken würde, um dann auf der Party mit irgendjemandem einen Streit vom Zaun zu brechen. Auf diese Art würde sie den gutaussehenden, verheirateten Dark Romance-Autor auf sich aufmerksam machen, ihn gnadenlos verführen und ihn anschließend mit gebrochenem Herzen aber ohne sein neues Macbook (mitsamt dem fast fertigen Manuskript) im sündteuren Hotelzimmer zurücklassen. Singen würden wir „Free“ von „Florence + the Machine“.
Wenn dein Buch verfilmt werden würde, wer würde die Hauptfigur(en) spielen?
Melindis: Barbie Ferreira
Tio: Timothee Chalamet
Melindis' Mutter: Corinna Harfouch
Rouscha: Helena Zengel
Was war der beste Rat, den dir je jemand über das Schreiben gegeben hat?
Fang einfach an! Die erste Fassung ist nie gut.