"Ein Herz für Bücher"-Newsletter-Blog-Magazin

Auf ein Buch mit …

Mike, stell dich unseren Leser:innen doch mal vor.

Mike Himmarkstrand Kopie

Als Schriftsetzer-Azubi in einer großen Zeitungsdruckerei habe ich schon früh die Liebe zum gedruckten Wort entdeckt. Viele Jahre konnte ich Erfahrungen in Druckereien, Agenturen, eigener Agentur und Satzbuden (wie sie mal hießen) an Buchprojekten, Geschäftsberichten und Katalogen sammeln. Dabei durfte ich mit großen Verlagen von Volk und Wissen über Ullstein bis hin zu Klett zusammenarbeiten.

Seit 2018 arbeite ich als Soloselbstständiger mit vielen kleinen Verlagen zusammen. Das ist eine neue Erfahrung, da einige der Kleinstverlage drucktechnisch wenig Erfahrung besitzen. Größere Herausforderungen in den letzten Jahren gab es immer wieder bei der rasanter werdenden Technologie-Entwicklung – Stichwort: Blei –> Fotosatz –> DTP –> KI.

Was sich leider im Laufe der Zeit negativ entwickelt hat, ist der zunehmende Zeitdruck. Vor Jahren durfte ein Buch in der Herstellung „reifen“. Was aber positiv an meiner Arbeit bleibt, ist die Zusammenarbeit mit netten Menschen, die für ihre Projekte „brennen".

Außerdem gestalte ich die meisten Grafiken und Drucksachen für die BUCHBERLIN.

Wenn du nur ein Buch auf eine einsame Insel mitnehmen könntest, welches wäre das?

Arturo Pèrez-Reverte – Der Club Dumas


Warum liebst du es, als Grafiker und Layouter Bücher und buchnahe Grafiken zu gestalten?

Wenn deine Arbeit Hobby ist, dann ist es keine Arbeit.

Warum sollten Bücher unbedingt professionell gestaltet werden?

Einfache Antwort: Es lässt sich besser verkaufen und sagt viel über einen Verlag, einen Autor oder eine Autorin aus. Z.B. der Umstand, ob man selbst Bücher ernst nimmt und viel Herzblut bis zur Veröffentlichung reinsteckt – nicht nur Geld. „Ein Druck sollte Eindruck machen.“ Ich meine damit nicht unbedingt den Farbschnitt. ;)

Was ist deine größte Herausforderung in der Zusammenarbeit mit deinen Kund:innen?

Die gemeinsame Wellenlänge. Klingt komisch, ist aber so. Wenn die herstellende und die verlegerische Seite nicht auf gleicher Ebene kommunizieren, ist die Zusammenarbeit meist ein Krampf. Empathie spielt auch eine große Rolle.


Was können Autor:innen und Verlage tun, um ihren Grafiker oder ihre Grafikerin bestmöglich zu unterstützen, damit das Ergebnis toll wird und die Kosten im Rahmen bleiben?

1. Manuskripte vor dem Layout final redigieren oder lektorieren. Das spart viel Geld und Stress beim Layouten.

2. Gestalterische Ideen im Vorfeld kommunizieren. Layouter können nicht wissen, was die Kund:innen für Vorstellungen haben.

3. Buchprojekte längerfristig einplanen


Was ist drei goldene Regeln, die man bei der Buchgestaltung nie brechen sollte?

– Lasst Freiräume sprechen.

– Bleiwüsten beeinträchtigen die Lesbarkeit.

– Sparsam mit Formatierungen wie Fett- und Kursivschreibung umgehen – weniger ist mehr.